Spiegel der Zahlen:
Die Branche
Das Branchenmonitoring ist etablierte Praxis und doch hat die zahlenmäßige Betrachtung der bayerischen Kultur- und Kreativwirtschaft im Schatten der Coronapandemie eine besondere Relevanz. Erstmalig lässt sich ein genaueres und umfassenderes Verständnis darüber herstellen, in welchem Umfang die Branche betroffen war, gesamthaft und teilmarktspezifisch. Der zeitliche Verzug in der Verfügbarkeit amtlicher Zahlen bedeutete Unsicherheit in der Bewertung des eingetretenen wirtschaftlichen Schadens, die nun aufgelöst wird. Das für den dritten Bayerischen Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht erhobene Zahlenmaterial schließt am vorherigen Bericht an und führt die Berechnungen für den ermittelbaren Zeitraum 2018 bis 2022 fort. Das Jahr 2022 gilt dabei als Schätzjahr, da nicht alle Eckdaten zum Stichtag 15. März 2023 gleichermaßen verfügbar waren. Das betrifft konkret die Zahl der Mini-Selbstständigen sowie die Soloselbstständigen für das Jahr 2022. Hervorzuheben ist gleichwohl, dass darüber hinaus dieser Bericht erstmalig für den gewählten Analysezeitraum im Bereich der Kerndaten keine Schätzungen, sondern bestätigte Zahlen bereithält.
Insbesondere aufgrund der durch Pandemie und Inflation bedingten Brüche im Zahlenlauf ist die Schätzpraxis herausfordernd und die Qualität der vorliegenden Zahlen besonders herauszustellen. Herauszustellen ist zudem die Erweiterung der bestehenden Kultur- und Kreativwirtschaftsstatistik um die Gruppe der Soloselbstständigen, die im Kontext der Pandemie besondere Aufmerksamkeit erfahren haben und eine strukturprägende Gruppe im kultur- und kreativwirtschaftlichen Gefüge bilden. Bundesweit erstmalig werden die Soloselbstständigen im Rahmen der Kultur- und Kreativwirtschaftsstatistik aufgeführt und größenmäßig erfasst. Das Kapitel beginnt mit einer gesamthaften Betrachtung der wirtschaftlichen Entwicklung der Branche in Bayern, beleuchtet sodann die einzelnen Teilmärkte und schließt mit einer gesonderten Analyse der kleinen Kultur- und Kreativwirtschaft, der Corona-Auswirkungen, der kulturell-kreativen Aktivität außerhalb der Branche sowie der Export-Potenziale der bayerischen Kultur- und Kreativwirtschaft.