Umsatz- und Erwerbstätigkeit

Der Architekturmarkt in Bayern erwirtschaftete im Jahr 2022 einen Umsatz von 2,7 Milliarden Euro, das waren 5,6 Prozent der KKW. Der Umsatz pro Unternehmen betrug 394.400 Euro.

Der bayerische Architekturmarkt beschäftigte im Jahr 2022 rund 28.700 Erwerbstätige. Dies entsprach einem Erwerbstätigenanteil von 17,7 Prozent am deutschen Architekturmarkt.

Abbildung 19
Entwicklung im Architekturmarkt
in Bayern und Deutschland
2018 – 2022, Index 2018 = 1001

Erwerbstätige

2022

Umsatz

Euro, 2022

Der Architekturmarkt war neben der Software-/Games-Industrie der einzige Markt der KKW, der während der Coronakrise keine Einbrüche hinnehmen musste. Der Umsatz stieg in dieser Phase um 4,9 Prozent und in den beiden Folgejahren bis 2022 sogar um weitere 11,1 Prozent. Über den gesamten Zeitraum von 2018 bis 2022 stieg der Umsatz überdurchschnittlich um 20,8 Prozent. Damit übertraf der Umsatz des bayerischen Architekturmarktes sogar das bundesweite Wachstum von 17,7 Prozent. Obwohl sich die wirtschaftliche Entwicklung positiv auf den Architekturmarkt auswirkte, spiegelte sich dies nur schwach in der Erwerbstätigkeit wider. Die Kernerwerbstätigkeit stieg im Zeitverlauf von 2018 bis 2022 sowohl im bayerischen als auch im bundesweiten Architekturmarkt moderat um rund 7 bis 8 Prozent.


Abbildung 20
Entwicklung der Soloselbstständigkeit
im Architekturmarkt in Bayern
2018 – 2022, Index 2018 = 1002

Entwicklung der Soloselbstständigkeit

Während die wirtschaftliche Entwicklung des Architekturmarktes die Coronakrise unbeschadet mit sehr guten Ergebnissen überstanden hat, stellt sich bei der Betrachtung der Unternehmensstruktur ein ganz anderes Bild dar. Im Zeitraum von 2018 bis zum Jahr 2021 schrumpfte die Zahl der Selbstständigen und Unternehmen von rund 7.600 auf knapp 7.000. Das ist ein Verlust von etwas weniger als 8 Prozent. Bis auf die großen Selbstständigen und Unternehmen, die im Vergleichszeitraum um insgesamt 5,6 Prozent zugenommen haben – völlig unbeschadet von der Coronakrise – haben alle drei Soloselbstständigen-Gruppen Einbußen hinnehmen müssen. Die Gruppe der größeren Soloselbstständigen schrumpfte im Coronajahr um geringe 2,7 Prozent. Die Gruppe der mittleren Soloselbstständigen hatte bereits vor dem Coronajahr den stärksten Schwund und verlor bis zum Jahr 2021 insgesamt rund 13 Prozent. Die stärksten Verluste erlitt diese Gruppe also bereits vor der Coronakrise.

Die kleinen Soloselbstständigen schrumpften um rund 19 Prozent im Coronajahr und verloren anschließend noch einmal rund 2 Prozent. Während in den meisten Teilmärkten die kleinsten Soloselbstständigen die größte Teilgruppe bildet, ist dies bei den Architektinnen und Architekten nicht der Fall. Hier stellen die großen Selbstständigen und Unternehmen innerhalb des Architekturmarktes mit knapp 30 Prozent die größte Teilgruppe.

  1. Abb. 19 Hinweis Kernerwerbstätige = Summe aus Zahl der Umsatzsteuerpflichtigen ab 17.500/22.000 Euro Umsatz und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Quellen Umsatzsteuerstatistik, Destatis, LfStat Bayern; Beschäftigungsstatistik, Bundesagentur für Arbeit; eigene Schätzungen und Berechnungen, Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung, Köln. ↩︎
  2. Abb. 20 Hinweis *Rückgang der Zahlen bei den kleinen Soloselbstständigen im Jahr 2020 ist teilweise durch die statistische Anhebung der Umsatzsteuergrenze von 17.500 Euro auf 22.000 Euro bedingt. Umsatzgrößenklassen: kleine Soloselbstständige (17.500/22.000 – 50.000 Euro); mittlere Soloselbstständige (50.000 – 100.000 Euro); größere Soloselbstständige (100.000 – 250.000 Euro); große Selbstständige & Unternehmen ab 250.000 Euro Umsatz. Quelle Umsatzsteuerstatistik-Sonderauswertung, LfStat Bayern; eigene Schätzungen und Berechnungen, Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung, Köln. ↩︎