Umsatz- und Erwerbstätigkeit

Der bayerische Buchmarkt erzielte im Jahr 2022 einen Umsatz von 2,0 Milliarden Euro, das waren 4,2 Prozent des Gesamtumsatzes der KKW. Der Umsatz je Unternehmen lag 2022 bei 772.000 Euro. Der bayerische Buchmarkt hatte einen Anteil von 20,0 Prozent am bundesweiten Umsatz. 

Im Jahr 2022 waren 4,3 Prozent der Erwerbstätigen der KKW im bayerischen Buchmarkt beschäftigt, das waren insgesamt rund 14.400 Erwerbstätige. Dies entsprach einem Anteil am deutschen Buchmarkt von 21,1 Prozent.

Abbildung 7
Entwicklung im Buchmarkt in
Bayern und Deutschland
2018 – 2022, Index 2018 = 1001

Erwerbstätige

2022

Umsatz

Euro, 2022

Der Umsatzeinbruch während der Coronakrise fiel mit einem Minus von 2,7 Prozent im Jahr 2020 moderat aus. Dies ist vor allem auf die Leistung der Buchverlage zurückzuführen, die im Vergleich zu 2019 sogar um 7,0 Prozent zulegten, während die Buchhandlungen gleichzeitig einen Umsatzrückgang von knapp 19 Prozent hinnehmen mussten. Im Jahr 2021 setzte sich die negative Entwicklung allerdings fort, so dass der Buchmarkt über den gesamten Zeitraum mit einem Umsatzminus von 9,8 Prozent abschloss. Der bundesweite Buchmarkt konnte sich nach einer kleinen Schwächephase bereits wieder erholen und erreichte ein Umsatzplus von 2,7 Prozent.

Stärker als der Umsatz ging die Zahl der Kernerwerbstätigen im Buchmarkt zurück, 8,4 Prozent der Arbeitsplätze gingen verloren. Nach einer Stagnation im Jahr 2021 stieg die Zahl der Erwerbstätigen wieder leicht an, erreichte aber noch nicht das Niveau von 2018. Im Gesamtzeitraum schloss der Buchmarkt mit einem Minus von 5,2 Prozent ab.


Abbildung 8
Entwicklung der Soloselbstständigkeit
im Buchmarkt in Bayern
2018 – 2022, Index 2018 = 1002

Entwicklung der Soloselbstständigkeit

Der Buchmarkt hat im Vergleich zu den meisten anderen Branchen während der Coronakrise weniger Einbußen hinnehmen müssen. Im Zeitraum vom Jahr 2018 bis zum Jahr 2021 schrumpfte die Zahl der Selbstständigen und Unternehmen von rund 3.200 auf knapp 2.700. Das ist ein Verlust von rund 18 Prozent.

Die Abbildung 8 zeigt, dass von den kleinen Soloselbstständigen bis zum Jahr 2020 nahezu 30 Prozent vom Markt verschwunden sind (wie bereits oben beschrieben z. T. aufgrund der statistischen Änderung: Im Jahr 2020 wurde die Kleinunternehmergrenze von 17.500 Euro Jahresumsatz auf 22.000 Euro angehoben). Insbesondere davon betroffen waren die freiberuflichen Autorinnen und Autoren und die Übersetzerberufe. Bis zum Folgejahr 2021 stagnierte der Kurvenverlauf, es waren somit keine weiteren Einbußen zu beklagen.

Bei der Gruppe der mittleren Soloselbstständigen blieb der Trend auch nach dem Coronajahr minimal negativ. Ebenso war der Verlauf bei der Gruppe der größeren Soloselbstständigen, ihre Anzahl verringerte sich etwas weniger stark, nahm im Anschluss an das Coronajahr jedoch weiter ab. Lediglich bei den großen Selbstständigen und Unternehmen nahm die Zahl nach dem Coronajahr wieder zu, jedoch wurde das Niveau der Vorkrisenzeit noch nicht wieder erreicht.

  1. Abb. 7 Hinweis Kernerwerbstätige = Summe aus Zahl der Umsatzsteuerpflichtigen ab 17.500/22.000 Euro Umsatz und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Quellen Umsatzsteuerstatistik, Destatis, LfStat Bayern; Beschäftigungsstatistik, Bundesagentur für Arbeit; eigene Schätzungen und Berechnungen, Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung, Köln. ↩︎
  2. Abb. 8 Hinweis *Rückgang der Zahlen bei den kleinen Soloselbstständigen im Jahr 2020 ist teilweise durch die statistische Anhebung der Umsatzsteuergrenze von 17.500 Euro auf 22.000 Euro bedingt. Umsatzgrößenklassen: kleine Soloselbstständige (17.500/22.000 – 50.000 Euro); mittlere Soloselbstständige (50.000 – 100.000 Euro); größere Soloselbstständige (100.000 – 250.000 Euro); große Selbstständige & Unternehmen ab 250.000 Euro Umsatz. Quelle Umsatzsteuerstatistik-Sonderauswertung, LfStat Bayern; eigene Schätzungen und Berechnungen, Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung, Köln. ↩︎