Umsatz- und Erwerbstätigkeit
Die Filmwirtschaft erreichte in Bayern im Jahr 2022 ein Umsatzvolumen von rund 2,3 Milliarden Euro, das waren 4,9 Prozent der KKW. Der Umsatz pro Unternehmen lag bei 758.900 Euro. Im nationalen Kontext wurde rund ein Fünftel des Gesamtumsatzes, nämlich 20,7 Prozent der deutschen Filmwirtschaft von bayerischen Unternehmen erwirtschaftet.
Die bayerische Filmwirtschaft beschäftigte im Jahr 2022 rund 16.500 Erwerbstätige und damit 5,0 Prozent der KKW in Bayern. Dies entsprach einem Erwerbstätigenanteil von 19,3 Prozent an der bundesweiten Filmwirtschaft.
Erwerbstätige
16.500
2022
Umsatz
2,3 Mrd.
Euro, 2022
Bereits vor Ausbruch der Coronakrise verzeichnete die bayerische Filmwirtschaft einen Umsatzrückgang von 6,2 Prozent. Während der Krise kam es dann zu einem deutlichen Umsatzeinbruch von 18,0 Prozent, dem drittstärksten Rückgang in der gesamten KKW. Eine gute Erholungsphase bis 2022 mit einem Plus von 13,3 Prozent konnte den Rückgang dennoch nicht ausgleichen. Über den gesamten Zeitraum von 2018 bis 2022 ergab sich ein Umsatzminus von 12,9 Prozent. Demgegenüber verzeichnete die bundesweite Filmwirtschaft ein Umsatzplus von 14,2 Prozent.
Während der Coronakrise kam es zu einem Einbruch der Kernerwerbstätigen um 6,9 Prozent, von dem sich die Branche jedoch mit einem Plus von 11,4 Prozent gut erholen konnte. Über den gesamten Zeitraum von 2018 bis 2022 ergab sich insgesamt ein Plus von 4,0 Prozent. Die Filmwirtschaft auf Bundesebene verzeichnete hingegen einen etwas stärkeren Anstieg der Erwerbstätigen um 5,8 Prozent.
Entwicklung der Soloselbstständigkeit
Im Zeitraum vom Jahr 2018 bis zum Jahr 2021 schrumpfte die Zahl der Selbstständigen und Unternehmen von knapp 3.500 auf rund 2.800. Das war ein Verlust von knapp 19 Prozent. Die etwas mehr als 2.800 Soloselbstständigen und Unternehmen in der Filmwirtschaft wurden durch die Coronakrise deutlich getroffen. Zwischen 10 und 20 Prozent der mittleren bis großen Selbstständigen und Unternehmen mussten ihr Geschäftsmodell aufgeben. Von ihnen war am stärksten die Gruppe der großen Selbstständigen und Unternehmen betroffen, ihre Zahl schrumpfte im Coronajahr um etwas mehr als 20 Prozent.
Allerdings konnten sich alle drei Gruppen im Folgejahr wieder am Markt etablieren und den Negativtrend umkehren.
Für die kleinen Soloselbstständigen gilt dieser Befund nicht. Mehr als 30 Prozent waren bereits im Coronajahr aus dem Markt verschwunden und der Negativtrend hielt auch im Folgejahr an, ihre Zahl reduzierte sich weiter um mehr als 8 Prozent. Besonders getroffen von dieser Entwicklung waren die Gruppen der Filmemacherinnen und Filmemacher und die der Film-/TV-Schauspielerinnen und -Schauspieler.
- Abb. 11 Hinweis Kernerwerbstätige = Summe aus Zahl der Umsatzsteuerpflichtigen ab 17.500/22.000 Euro Umsatz und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Quellen Umsatzsteuerstatistik, Destatis, LfStat Bayern; Beschäftigungsstatistik, Bundesagentur für Arbeit; eigene Schätzungen und Berechnungen, Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung, Köln. ↩︎
- Abb. 12 Hinweis *Rückgang der Zahlen bei den kleinen Soloselbstständigen im Jahr 2020 ist teilweise durch die statistische Anhebung der Umsatzsteuergrenze von 17.500 Euro auf 22.000 Euro bedingt. Umsatzgrößenklassen: kleine Soloselbstständige (17.500/22.000 – 50.000 Euro); mittlere Soloselbstständige (50.000 – 100.000 Euro); größere Soloselbstständige (100.000 – 250.000 Euro); große Selbstständige & Unternehmen ab 250.000 Euro Umsatz. Quelle Umsatzsteuerstatistik-Sonderauswertung, LfStat Bayern; eigene Schätzungen und Berechnungen, Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung, Köln. ↩︎