Umsatz- und Erwerbstätigkeit
Der bayerische Kunstmarkt erzielte im Jahr 2022 einen Umsatz von 564 Millionen Euro, das entsprach einem Anteil von 1,2 Prozent an der bayerischen KKW. Der Umsatz pro Unternehmen lag bei rund 304.000 Euro. Zum Umsatzvolumen des deutschen Kunstmarktes trugen die bayerischen Unternehmen 23,0 Prozent bei. Mit rund 3.500 Erwerbstätigen und einem Anteil von 1,1 Prozent an der bayerischen KKW war der Kunstmarkt gemessen am Erwerbstätigenvolumen der kleinste Teilmarkt. Zum bundesweiten Kunstmarkt trug er mit einem Erwerbstätigenanteil von 18,3 Prozent bei.

Entwicklung im Kunstmarkt in
Bayern und Deutschland
2018 – 2022, Index 2018 = 1001
Erwerbstätige
3.500
2022
Umsatz
564 Mio.
Euro, 2022
Der Umsatz verzeichnete im Jahr 2020 aufgrund der Coronakrise einen Rückgang von 15,5 Prozent gegenüber 2019. Es folgte eine starke Erholungsphase bis zum Jahr 2022 mit einem Plus von 35,1 Prozent. Über den gesamten Zeitraum von 2018 bis 2022 konnte somit ein Umsatzwachstum von überdurchschnittlichen 21,9 Prozent verzeichnet werden. Im Vergleich dazu wuchs der Kunstmarkt auf Bundesebene mit 10,4 Prozent lediglich halb so schnell.
Bedingt durch die Coronakrise ging die Zahl der Kernerwerbstätigen im Jahr 2020 gegenüber 2019 um 14,6 Prozent zurück. Eine leichte Erholungsphase setzte erst ab 2021 mit einem Plus von 3,8 Prozent ein. Für den gesamten Zeitraum von 2018 bis 2022 ergab sich ein Minus von 11,8 Prozent. Im bundesweiten Kunstmarkt betrug der Rückgang 11,6 Prozent.

Entwicklung der Soloselbstständigkeit
im Kunstmarkt in Bayern
2018 – 2022, Index 2018 = 1002
Entwicklung der Soloselbstständigkeit
Die Coronakrise hat auch im Kunstmarkt ihre Spuren hinterlassen. Im Zeitraum vom Jahr 2018 bis zum Jahr 2021 schrumpfte die Zahl der Selbstständigen und Unternehmen von 2.300 auf knapp 1.800. Das ist ein Verlust von knapp 22 Prozent.
Die kleinen Soloselbstständigen verzeichneten ebenfalls einen deutlichen Rückgang. Bis zum Ende des Coronajahres verloren knapp 30 Prozent ihre Existenz. Bis zum Ende des Coronajahres sank ihre Anzahl um 30 Prozent, und dieser Trend setzte sich im Jahr 2021 fort, mit einem zusätzlichen Rückgang um 4,4 Prozent. Dieser Negativtrend traf insbesondere die bildenden Künstlerinnen und Künstler.
Von den mittleren Soloselbstständigen verschwanden rund 13 Prozent vom Markt, allerdings zeigt der Trend bei ihnen im Anschluss nach oben, sie konnten ihre Anzahl minimal um 1 Prozent steigern. Die größeren Soloselbstständigen konnten den Abwärtstrend im Anschluss an die Coronakrise nicht ganz bremsen, ihre Zahl schrumpfte minimal weiter. Die einzige Gruppe, die trotz ihres Einbruchs im Coronajahr eine signifikante Trendumkehr erreichen konnte, waren die großen Selbstständigen und Unternehmen.
Insgesamt wurden die Bestandszahlen der Vorkrisenzeit noch nicht annähernd wieder erreicht. Dies erstaunt insofern, als das Umsatzvolumen im Kunstmarkt zuletzt um über 20 Prozent zugelegt hat (s. Abbildung 9).
- Abb. 9 Hinweis Kernerwerbstätige = Summe aus Zahl der Umsatzsteuerpflichtigen ab 17.500/22.000 Euro Umsatz und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Quellen Umsatzsteuerstatistik, Destatis, LfStat Bayern; Beschäftigungsstatistik, Bundesagentur für Arbeit; eigene Schätzungen und Berechnungen, Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung, Köln. ↩︎
- Abb. 10 Hinweis *Rückgang der Zahlen bei den kleinen Soloselbstständigen im Jahr 2020 ist teilweise durch die statistische Anhebung der Umsatzsteuergrenze von 17.500 Euro auf 22.000 Euro bedingt. Umsatzgrößenklassen: kleine Soloselbstständige (17.500/22.000 – 50.000 Euro); mittlere Soloselbstständige (50.000 – 100.000 Euro); größere Soloselbstständige (100.000 – 250.000 Euro); große Selbstständige & Unternehmen ab 250.000 Euro Umsatz. Quelle Umsatzsteuerstatistik-Sonderauswertung, LfStat Bayern; eigene Schätzungen und Berechnungen, Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung, Köln. ↩︎