Umsatz- und Erwerbstätigkeit
Der bayerische Markt für darstellende Künste erwirtschaftete im Jahr 2022 einen Umsatz von 879,6 Millionen Euro und damit 1,8 Prozent des Umsatzvolumens der bayerischen KKW. Der Umsatz pro Unternehmen lag bei 372.000 Euro. Der Anteil am bundesweiten Umsatz lag bei 15,3 Prozent.
Im Jahr 2022 beschäftigte der bayerische Markt für darstellende Künste 8.975 Erwerbstätige, das waren 2,7 Prozent der Kreativen, damit war er der drittkleinste Teilmarkt in Bayern. Zum bundesweiten Markt trug er mit einem Anteil von 13,8 Prozent bei.

Entwicklung im Markt f. darst. Künste
in Bayern und Deutschland
2018 – 2022, Index 2018 = 1001
Erwerbstätige
8.975
2022
Umsatz
879,6 Mio.
Euro, 2022
Der Markt für darstellende Künste verzeichnete während der Coronakrise einen massiven Umsatzeinbruch von 58,3 Prozent und damit den stärksten Rückgang innerhalb der gesamten KKW. Trotz einer starken Erholung konnte das Umsatzniveau von 2018 nicht wieder erreicht werden, so dass insgesamt ein Umsatzminus von 9,1 Prozent zu verzeichnen war. Im Vergleich dazu erholte sich die Branche auf Bundesebene stärker und erreichte ein Umsatzwachstum von 2,5 Prozent.
Die Erwerbstätigkeit im Markt der darstellenden Künste ist zwar nicht so stark zurückgegangen wie der Umsatz, war mit einem Minus von 17,7 Prozent bis zum Jahr 2021 aber dennoch erheblich. In der Aufschwungphase 2022 kam es zu einem Anstieg von 8,0 Prozent, der jedoch nicht ausreichte, um die Beschäftigungsverluste vollständig auszugleichen. Über den gesamten Zeitraum von 2018 bis 2022 ergab sich somit ein Beschäftigungsrückgang von 8,4 Prozent. Der bundesweite Markt für darstellende Künste war mit einem Minus von 2,6 Prozent etwas weniger betroffen.

Entwicklung der Soloselbstständigkeit
im Markt f. darst. Künste in Bayern
2018 – 2022, Index 2018 = 1002
Entwicklung der Soloselbstständigkeit
Im Zeitraum vom Jahr 2018 bis zum Jahr 2021 schrumpfte die Zahl der Selbstständigen und Unternehmen von knapp 3.300 auf rund 2.300. Das war ein Verlust von rund 28 Prozent. Bemerkenswert ist, dass in dieser Branche zunächst nicht die kleinen Soloselbstständigen am meisten gelitten haben, sondern die großen Selbstständigen und Unternehmen am stärksten eingebrochen sind. Ihr Bestand verringerte sich um 40 Prozent bis zum Jahr 2020 und stagnierte anschließend auf diesem Niveau bis zum Jahr 2021. Dieser Negativtrend bestätigt den allgemeinen Trend der Veranstaltungswirtschaft, die durch die Coronakrise besonders hart getroffen wurde. Die mittleren und größeren Soloselbstständigen mussten ebenfalls einen erheblichen Einbruch von mehr als 20 Prozent hinnehmen, sie konnten aber im Folgejahr diesen Trend bereits umkehren. Die kleinen Soloselbstständigen haben im Coronajahr mehr als 30 Prozent verloren und mussten anschließend noch einen weiteren Rückgang von mehr als 8 Prozent hinnehmen. Besonders betroffen waren die freiberuflichen Bühnenschauspielerinnen und Bühnenschauspieler, die freiberuflichen Musik- und Tanzlehrerinnen und -lehrer und die kleinen Dienstleister für darstellende Kunst.
Der Abstand zum Vorkrisenniveau betrug bei den Gruppen der Soloselbstständigen und Unternehmen zwischen 13 und 40 Prozent.
- Abb. 15 Hinweis Kernerwerbstätige = Summe aus Zahl der Umsatzsteuerpflichtigen ab 17.500/22.000 Euro Umsatz und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Quellen Umsatzsteuerstatistik, Destatis, LfStat Bayern; Beschäftigungsstatistik, Bundesagentur für Arbeit; eigene Schätzungen und Berechnungen, Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung, Köln. ↩︎
- Abb. 16 Hinweis *Rückgang der Zahlen bei den kleinen Soloselbstständigen im Jahr 2020 ist teilweise durch die statistische Anhebung der Umsatzsteuergrenze von 17.500 Euro auf 22.000 Euro bedingt. Umsatzgrößenklassen: kleine Soloselbstständige (17.500/22.000 – 50.000 Euro); mittlere Soloselbstständige (50.000 – 100.000 Euro); größere Soloselbstständige (100.000 – 250.000 Euro); große Selbstständige & Unternehmen ab 250.000 Euro Umsatz. Quelle Umsatzsteuerstatistik-Sonderauswertung, LfStat Bayern; eigene Schätzungen und Berechnungen, Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung, Köln. ↩︎