Umsatz- und Erwerbstätigkeit

Die bayerische Rundfunkwirtschaft erzielte im Jahr 2022 einen Umsatz von 5,6 Milliarden Euro, das waren 11,7 Prozent der KKW. Sie erzielte mit 2,33 Millionen Euro den höchsten Umsatz je Unternehmen. Mit einem Anteil von 40,5 Prozent am Gesamtumsatz der bundesweiten Rundfunkwirtschaft zählte Bayern neben Nordrhein-Westfalen zu den beiden wirtschaftlich bedeutendsten Rundfunkländern. Im Jahr 2022 waren in der bayerischen Rundfunkwirtschaft 7.965 Erwerbstätige beschäftigt. Damit war sie mit einem Anteil von 2,4 Prozent der zweitkleinste Teilmarkt der bayerischen KKW. Zum bundesweiten Markt der Rundfunkwirtschaft trug sie einen Anteil von 20,0 Prozent bei.

Abbildung 13
Entwicklung der Rundfunkwirtschaft
in Bayern und Deutschland
2018 – 2022, Index 2018 = 1001

Erwerbstätige

2022

Umsatz

Euro, 2022

Die Umsatzentwicklung der Rundfunkwirtschaft zeigte einen wechselhaften Verlauf über die Jahre 2018 bis 2022. Von 2018 bis 2019 blieb der Umsatz im Wesentlichen stabil, während es im Jahr 2020 einen leichten Rückgang gab. Interessanterweise hat sich der Umsatz im Jahr 2021 wieder erholt und ist sogar leicht über den Wert von 2018 gestiegen. Allerdings gab es im Jahr 2022 erneut einen Rückgang, der den Umsatz auf ein Niveau unter dem von 2020 drückte. Über den gesamten Zeitraum von 2018 bis 2022 ergab sich somit ein Umsatzminus von 5,5 Prozent. Im Vergleich dazu verzeichnete die bundesweite Rundfunkwirtschaft einen geringeren Rückgang in Höhe von 1,8 Prozent.

Über den gesamten Zeitraum von 2018 bis 2022 ergab sich ein deutlicher Rückgang der Beschäftigung um 8,1 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung war auch in der bundesweiten Rundfunkwirtschaft zu beobachten.


Abbildung 14
Entwicklung der Soloselbstständigkeit
in der Rundfunkwirtschaft in Bayern
2018 – 2022, Index 2018 = 1002

Entwicklung der Soloselbstständigkeit

Im Zeitraum vom Jahr 2018 bis zum Jahr 2021 schrumpfte die Zahl der Selbstständigen und Unternehmen der Rundfunkwirtschaft von rund 3.100 auf knapp 2.400. Das war ein Verlust von rund 24 Prozent. In dieser Gruppe der knapp 2.400 Selbstständigen und Unternehmen zählten rund 95 Prozent zur Gruppe der Soloselbstständigen insgesamt. Hier handelte es sich vorwiegend um freiberufliche Journalistinnen und Journalisten und kleine Radiomacherinnen und Radiomacher. Durch die Coronakrise sind in allen Größenklassen jeweils rund 20 Prozent vom Markt verschwunden. Bis zum Jahr 2021 konnten die größeren Soloselbstständigen ihre Zahl um gut 10 Prozent erhöhen, die mittleren und großen Soloselbstständigen und Unternehmen konnten in dieser Zeit lediglich minimal zulegen.

Besonders betroffen waren auch in der Rundfunkbranche die kleinen Soloselbstständigen. Ihr Negativtrend hat sich rapide fortgesetzt, ihre Anzahl sank bis zum Jahr 2021 nochmal um mehr als 10 Prozent.

  1. Abb. 13 Hinweis Kernerwerbstätige = Summe aus Zahl der Umsatzsteuerpflichtigen ab 17.500/22.000 Euro Umsatz und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Quellen Umsatzsteuerstatistik, Destatis, LfStat Bayern; Beschäftigungsstatistik, Bundesagentur für Arbeit; eigene Schätzungen und Berechnungen, Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung, Köln. ↩︎
  2. Abb. 14 Hinweis *Rückgang der Zahlen bei den kleinen Soloselbstständigen im Jahr 2020 ist teilweise durch die statistische Anhebung der Umsatzsteuergrenze von 17.500 Euro auf 22.000 Euro bedingt. Umsatzgrößenklassen: kleine Soloselbstständige (17.500/22.000 – 50.000 Euro); mittlere Soloselbstständige (50.000 – 100.000 Euro); größere Soloselbstständige (100.000 – 250.000 Euro); große Selbstständige & Unternehmen ab 250.000 Euro Umsatz. Quelle Umsatzsteuerstatistik-Sonderauswertung, LfStat Bayern; eigene Schätzungen und Berechnungen, Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung, Köln. ↩︎