Umsatz- und Erwerbstätigkeit
Der Werbemarkt erwirtschaftete im Jahr 2022 einen Umsatz von 5,6 Milliarden Euro, das waren 11,7 Prozent der KKW. Der Umsatz je Unternehmen war mit 1,3 Millionen Euro vergleichsweise hoch. Insgesamt erwirtschaftete der bayerische Werbemarkt 16,9 Prozent des bundesweiten Gesamtumsatzes.
Die Zahl der Erwerbstätigen im Werbemarkt belief sich im Jahr 2022 auf 45.600 Erwerbstätige, was 13,8 Prozent aller Erwerbstätigen der KKW in Bayern entsprach. Zugleich stellte der bayerische Werbemarkt 19,9 Prozent der Erwerbstätigen des deutschen Werbemarktes.
Erwerbstätige
45.600
2022
Umsatz
5,6 Mrd.
Euro, 2022
Nach einer guten Umsatzentwicklung bis zum Jahr 2019 erlitt der bayerische Werbemarkt während der Coronakrise mit einem Minus von 11,3 Prozent einen deutlichen Einbruch. In der Erholungsphase zeigte er jedoch wiederum eine Aufwärtsentwicklung von 25,2 Prozent. Damit konnte der Einbruch während der Pandemie nicht nur überwunden, sondern sogar stark übertroffen werden. Für den gesamten Zeitraum 2018 bis 2022 ergab sich ein überdurchschnittliches Umsatzplus von 20,7 Prozent. Der bundesweite Werbemarkt verzeichnete mit einem Umsatzplus von 10,6 Prozent nur ein halb so großes Wachstum.
Während der Coronakrise schrumpfte die Zahl der Kernerwerbstätigen im bayerischen Werbemarkt um 2,5 Prozent. In der Erholungsphase stieg die Zahl wieder minimal um 0,9 Prozent an. Über den gesamten Zeitraum von 2018 bis 2022 ergab sich dennoch ein leichtes Minus von 1,1 Prozent. In Deutschland betrug das Minus 2,0 Prozent. Die Kernerwerbstätigkeit im Werbemarkt scheint also sowohl von der Coronapandemie als auch von der guten wirtschaftlichen Entwicklung unberührt zu sein. Im Zeitverlauf von 2018 bis 2022 stagnierte die Zahl der Erwerbstätigen sowohl im bayerischen als auch im bundesweiten Werbemarkt.
Entwicklung der Soloselbstständigkeit
Der Werbemarkt hatte nach der Coronakrise starke wirtschaftliche Erholungseffekte zu verzeichnen. Diese spiegeln sich in der Entwicklung des Bestandes der Soloselbstständigen jedoch nicht wider.
Im Zeitraum von 2018 bis zum Jahr 2021 schrumpfte die Zahl der Selbstständigen und Unternehmen von etwas mehr als 4.900 auf rund 4.100. Das war ein Verlust von rund 16 Prozent. Die drei Gruppen der Soloselbstständigen mussten im Coronajahr Verluste von 6 bis 24 Prozent hinnehmen. Diese negative Entwicklung stagnierte im Folgejahr bei den größeren Soloselbstständigen bzw. verbesserte sich minimal. Bei den mittleren Soloselbstständigen setzte sich der Abwärtstrend fort. Die einzige Teilgruppe, die nach dem Jahr 2020 wieder zulegen konnte, war die der großen Selbstständigen und Unternehmen.
Die kleinen Soloselbstständigen mussten schon vor dem Coronajahr Einbußen hinnehmen, die sich in der Krise rapide fortsetzten, auch danach blieben sie im Abwärtstrend. Insgesamt schrumpfte diese Gruppe um mehr als 30 Prozent.
- Abb. 23 Hinweis Kernerwerbstätige = Summe aus Zahl der Umsatzsteuerpflichtigen ab 17.500/22.000 Euro Umsatz und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Quellen Umsatzsteuerstatistik, Destatis, LfStat Bayern; Beschäftigungsstatistik, Bundesagentur für Arbeit; eigene Schätzungen und Berechnungen, Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung, Köln. ↩︎
- Abb. 24 Hinweis *Rückgang der Zahlen bei den kleinen Soloselbstständigen im Jahr 2020 ist teilweise durch die statistische Anhebung der Umsatzsteuergrenze von 17.500 Euro auf 22.000 Euro bedingt. Umsatzgrößenklassen: kleine Soloselbstständige (17.500/22.000 – 50.000 Euro); mittlere Soloselbstständige (50.000 – 100.000 Euro); größere Soloselbstständige (100.000 – 250.000 Euro); große Selbstständige & Unternehmen ab 250.000 Euro Umsatz. Quelle Umsatzsteuerstatistik- Sonderauswertung, LfStat Bayern; eigene Schätzungen und Berechnungen, Michael Söndermann/Büro für Kulturwirtschaftsforschung, Köln. ↩︎