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Technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen – von der digitalen Revolution bis hin zu einem nachhaltigeren Konsumverhalten – bieten unternehmerische Chancen, verlangen aber auch eine hohe unternehmerische Flexibilität und Kreativität. Die Kultur- und Kreativwirtschaft wird diesen Veränderungsprozess nicht nur entscheidend mitgestalten und vorantreiben, sie kann auch maßgeblich von ihm profitieren.

Trotz dieser grundsätzlich guten wirtschaft­lichen Perspektive haben zuletzt viele Bereiche der Kultur- und Kreativwirtschaft besonders stark unter der Pandemie gelitten. Ich bin froh, dass die Corona-Hilfsprogramme des Bundes und des Freistaats in dieser he­rausfordernden Zeit einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Sicherheit leisten konn­ten. Die Branche hat sich insgesamt trotz des coronabedingten Einbruchs positiv ent­wickelt und verzeichnete von 2018 bis 2022 einen Umsatzanstieg um etwa 16,4 Prozent auf 44,4 Milliarden Euro. Dennoch dürfen wir nicht übersehen, dass einige Wirtschaftszweige, wie z. B. die Theater- und Konzertveranstal­ter, erhebliche Verluste erlitten haben, die sie bis heute belasten.

All diese kurz- und langfristigen, positiven und negativen Einflussfaktoren spiegeln sich in den Daten und Analysen dieses Berichts wider. Mit ihm leistet Bayern Pionierarbeit, um die Statistik im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft gezielt weiterzuentwickeln. Dabei wird erstmals auch die Situation der Soloselbstständigen betrachtet. Diese wert­vollen Informationen bilden die Grundlage unserer politischen Arbeit zur Stärkung und Weiterentwicklung der Branche. Es ist wich­tig, die komplexen Wertschöpfungs- und Erwerbsstrukturen der Branche zu kennen, um sie sinnvoll und zielgerichtet unterstützen zu können.

Der dritte Bayerische Kultur- und Kreativ­wirtschaftsbericht liefert daher nicht nur aktuelle Zahlen und einen klärenden Blick auf die Betroffenheit der Branche durch die Pandemie, sondern betont auch die besondere Verantwortung, die der Kultur- und Kreativwirtschaft bei der Bewältigung der großen Transformationsaufgaben zu­kommt. Mit ihrem Unternehmergeist und ihrer Innovationskraft leistet die Kultur- und Kreativwirtschaft nicht nur einen eindrucks­vollen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung, sondern sorgt darüber hinaus auch für neue Ideen – in Stadt und Land gleichermaßen.

Der vom Bayerischen Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft erstellte Bericht ist für die Staatsregierung genauso wie für alle an der Branche Interessierten eine wichtige Quelle der Information und Inspiration für ihr Handeln.

Ich wünsche Ihnen nun eine anregende Lektüre.